Das Werden
Auf den Leinwänden der Künstlerin Olga Moş spannen sich Landschaften, die sich in harmonischer Farbgebung zusammensetzen. Sie zeigen nicht das Abbild einer existierenden Wirklichkeit, sondern entspringen der Vorstellungskraft der Künstlerin und sind beeinflusst von Eindrücken und Empfindungen. Olga sagt: „Meine Malerei ist wie eine Reise“.
Die Werke zeigen keine mimetische Naturnachahmung, sondern lassen das Eintauchen in ein Gefühl der Umgebung zu. Sie sollen auf ihre eigene Art und Weise Mensch und Welt in Beziehung setzen, auf den konstruierten Sinn und Wert der Landschaften verweisen. Sie geben Anlass, jene Grenzen, die durch unsere eigene Wahrnehmung gezogen werden, zu hinterfragen und konstruierte Gegensätze verschwimmen zu lassen.
Dabei befinden sich die Arbeiten selbst in fließender Bewegung. Die formale Zusammenstellung der Landschaften besteht aus einzelnen Werken, die sich in unterschiedlichen Konstellationen zu einem neuen Gesamtbild zusammenfügen können. So agieren beispielsweise die nebeneinander gestellten Portraitformate dialogisch miteinander. Der bewusst gesetzte Abstand zwischen den Bildern verweist dabei gezielt darauf, dass jedes Werk trotz des Zusammenspiels für sich steht und versinnbildlicht gleichzeitig den Entstehungsprozess: Die Künstlerin selbst versteht ihre Malereien als unfertig, die Bilder befinden sich – ähnlich der Naturlandschaft – in ständigem Werden.
Das Ziel ist es, jeden Tag ein neues Werk zu schaffen. So lässt sich im Einzelnen wie im Ganzen eine Landschaft der Wahrnehmung – eine Geschichte des Werdens entdecken.
Juni, 23

Das Werden, 2023, Bildinstallation aus 24 Arbeiten, 100 x 70 cm, Gesamtgröße 3,16 x 6,16 m, Tusche, Acryl, Acryllack, Ölkreide und Airbrush auf Leinwand